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Digitale Transformation und Kulturwandel Gerald Hüther

Gerald Hüther: „Wir erleben die zweite große Transformation der Menschheitsgeschichte“

Tiefgreifende Veränderungen vollziehen sich derzeit auf allen Ebenen der Gesellschaft. Das zwingt auch die Wirtschaft zum Handeln. Die Innovationszyklen werden immer kürzer und die Marktteilnehmer müssen extrem flexibel und entwicklungsbereit sein, wenn sie längerfristig überleben wollen. Althergebrachte Denkstrukturen, Wertvorstellungen und Institutionen verlieren ihre ursprüngliche Bedeutung.

Wie bedeutsam die aktuelle Entwicklung ist, wird an einer Aussage des Gehirnforschers Prof. Gerald Hüther deutlich: In einem Interview mit dem Focus mit dem Titel „Machtmenschen wurden als Kinder nicht genug geliebt“ sagt er:

„Ich sehe es ganz drastisch: Was wir gegenwärtig erleben, ist die zweite große Transformation in der Menschheitsgeschichte. Die erste war vor 10.000 Jahren die Sesshaftwerdung, mit der die hierarchischen Strukturen entstanden sind, in denen zwangsläufig ein Oberer einen Unteren zum Objekt macht. 

Heute ist die Welt so komplex, globalisiert, digitalisiert und alles ist so voneinander abhängig, dass die hierarchischen Ordnungsstrukturen nicht mehr funktionieren. Sie können nicht flexibel genug auf Veränderungen reagieren. Wenn das äußere Gerüst wegfällt, brauchen wir eine innere Struktur.“

Für Unternehmen bedeutet das: Die Mitarbeiter brauchen einen Kompass, nach dem sie sich ausrichten können. Ohne diesen Kompass lässt sich der rapide Anstieg an Komplexität nicht bewältigen. Sie brauchen eine Vision mit klaren Leitlinien und Werten. Sie ist die Basis jeder erfolgreichen digitalen Transformation.