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Digitalisierung im Handwerk

Digitalisierung – Aktuelle Entwicklungen in Industrie, Handel und Handwerk

Digitalisierung und Disruption kommen jetzt langsam im Handwerk an und beginnen die Regeln in der Zusammenarbeit von Industrie, Handel und Handwerk auf den Kopf zu stellen. Dieser Beitrag gibt Ihnen einen sehr guten Überblick über den Status Quo und aktuelle Entwicklungen im Handwerk. Dabei wird auf die Fragen eingegangen: Wie verhalten sich Kunden im Handwerk heute? Wie gehen die Hersteller derzeit vor? Wie ändert sich die Rollenverteilung und welche Plattformen gibt es im Handwerk?

Inhalte

Wie verhalten sich Kunden im Handwerk heute?

Die Rolle des Handwerkers ist im Wandel

Handwerker übersehen aktuelle Veränderungen

Start-ups als neue Konkurrenz und Treiber im Handwerk

Wie die Hersteller aktuell vorgehen

Hersteller entwickeln sich im Handwerk vom Produzenten zum Dienstleister

Plattformen werben Handwerkern Kunden ab

Welche Plattformen gibt es im Handwerk?

Wie sich Kunden im Handwerk heute verhalten – am Beispiel von Michael Brenner

Endlich hat sich Michael Brenner seinen großen Traum erfüllt und ein Haus für sich und seine Familie gekauft. Der 42-jährige Marketingleiter eines mittelständischen Betriebs im Rheinland hat lange nach einer passenden Immobilie gesucht. Jetzt hat sein Traumhaus gefunden: 120qm, Stichstraße und ein schöner verwachsener Garten. Baujahr 1972, Nachtspeicher und veraltete Wasserleitungen lassen einige Umbaumaßnahmen nötig werden. Er hat dafür ein Budget von 100.000 Euro eingeplant, damit sein Haus für Ihn und seine Familie ein richtig schönes Nest wird.

Michael hat noch nie ein Haus umgebaut. Also wie geht er am einfachsten vor? Er besorgt sich im Internet die ersten Informationen. Er versteht schnell, dass er verschiedene Handwerker braucht: Installateur, Elektriker, Trockenbauer, Schreiner, Fliesenleger etc. Als Angestellter wird der Umbau des Hauses neben seinem Beruf erledigt werden müssen. Das bedeutet: Auch sein Zeitbudget ist knapp. Jetzt fallen ihm die ganzen Horrorgeschichten über unfähige Handwerker ein. Erzählt von seinen Freunden. Vielleicht könnte er auf Empfehlung zurückgreifen, wenn er nicht sein Haus in 40 km Entfernung zu seinem alten Wohnort gekauft hätte.

Lokale Handwerker überzeugen oft nicht in der Kommunikation

Gerne würde Michael die lokalen Handwerker in seinem neuen Wohnort unterstützen, aber die Web-Auftritte der Handwerker sind oft lieblos und unzugänglich. Er denkt: „Wenn die sich noch nicht mal um eine vernünftige Webseite kümmern – das kostet heute nicht mehr viel – kann ich von der Qualität der handwerklichen Arbeit auch nicht viel erwarten.“ Selbst wenn die Seite modern ist, soll er oft lange Formulare ausfüllen. Wenn eine Telefonnummer angegeben ist, sind die Büros in der Regel genau dann nicht besetzt, wenn er Zeit für seine Recherche hat: Abends und am Wochenende. Es gibt zwar 24h-Nummern, aber das sind normalerweise Notfallnummern. Sagen wir so: Es ist kompliziert!

Gute Auftragslage im Handwerk ist ein weiters Hindernis

Kommt er mal mit einem Handwerker ins Gespräch, sind diese oft zurückweisend, weil sie wegen der guten Auftragslage mehr als ausgelastet ist. Dabei will Michael doch in 4 Monaten in sein neues Haus ziehen. Er verdient zwar gut, aber die monatliche Doppelbelastung von Miete und Kreditrate will er dennoch möglichst schnell beenden.

Starke Partner geben Sicherheit und sind kundenorientierter

Bei seiner Recherche im Internet findet er Portale von Marken wie Bosch, Grohe und Vaillant. Aber auch das Angebot von Thermondo findet er interessant. Als Marketing-Profi findet er die moderne Ansprache super. Und dann geht er eben den für ihn einfachen Weg und wendet sich an die Portale der großen Anbieter. Das Verhalten von Michael zeigt: die Rolle des Handwerkers ändert sich.

Rolle des Handwerkers ist im Wandel

Handwerker beobachten in vielen Gewerken dieselbe Entwicklung: Ihre Lieferanten und Geschäftspartner aus der Industrie tüfteln seit einigen Jahren an Projekten, um die Digitalisierung ihrer Produkte voranzutreiben. Auf den ersten Blick scheint alles wie immer: Die Industrie entwickelt neue Produkte, bietet Handwerkern Partnerschaften, Schulungen und Trainings an, damit diese technisch auf dem neuesten Stand bleiben. Die Handwerker sorgen im direkten Kundenkontakt dafür, dass neue Produkte einwandfrei laufen und beim Kunden optimal zum Einsatz kommen.

Handwerker übersehen aktuelle Veränderungen

Gefährlich an der aktuellen Entwicklung ist, dass sich zu viele Handwerker bei Digitalisierungs-Themen zu stark auf die Hersteller verlassen. Die Grundeinstellung: „Die Industrie hat sich immer um uns gekümmert und wird das auch in Zukunft tun – die brauchen uns als Geschäftspartner schließlich genauso wie wir sie.“ Dabei übersehen Handwerker eine wichtige Veränderung. Hersteller stehen derzeit enorm unter Druck, denn neue Akteure aus der Digitalwirtschaft drängen auf ihre Märkte, jagen ihnen Marktanteile ab.

Start-ups als neue Konkurrenz und Treiber im Handwerk

Online-Start-ups wie Thermondo.de schrecken mit neuen, digitalen Geschäftsmodellen Industrie und Handwerk auf. Das neue Online-Konkurrenzmodell: Kunden stellen sich auf deren Plattform mithilfe eines Konfigurators die gewünschte Heizungsanlage zusammen. Dann erhalten sie automatisch ein kostenloses Angebot für eine Anlage, die innerhalb weniger Wochen von Thermondos fest angestellten Handwerker-Teams installiert wird. Kunden wie Michale Brenner freut das und sie erwarten immer öfter und einen hohen Digitalisierungsgrad von Produkten und Services – insbesondere je jünger und digitalaffiner die Kunden sind. Deshalb arbeiten Hersteller derzeit mit Hochdruck nicht nur an neuen Technologien und verbesserten Produkten, sondern auch an neuen Geschäftsmodellen.

Viele Handwerker werden an Bedeutung verlieren

Die Rolle der Handwerker wird in den nächsten Jahren vermutlich neu definiert: Viele Industrieunternehmen haben eine klare Vorstellung, wohin die Reise geht: Sie wollen direkten Zugang zum Endkunden und zu dessen Daten. Diese Daten sind Grundlage für neue, digitale Geschäftsmodelle der Industrieunternehmen. Die Hersteller wollen nicht nur der erste Ansprechpartner beim Kauf, sondern auch im Aftersales-Bereich sein – also bei Themen wie Wartung und Reparatur. Ermöglicht wird dieser Zugang über digitale Plattformen, auf denen alle relevanten Informationen zusammenlaufen. Diese Entwicklung hat man schon in anderen Branchen gesehen (z.B. Flixbus in der Personenbeförderung, AirBnB bei Übernachtungen etc.).

Natürlich sind die Handwerksverbände quer durch die verschiedensten Gewerke beunruhigt, denn alle Handwerker, deren Geschäft stark abhängig ist von Industrieprodukten, beobachten derzeit ähnliche Aktivitäten.

Wie die Hersteller aktuell vorgehen

Blickt man auf die Digitalprojekte großer Handwerks-Zulieferer aus der Industrie, dann sieht man: Die Projekte und Geschäftsmodelle ähneln sich.

  • Schritt 1: Hersteller werden erste Anlaufstelle für potenzielle Kunden

    Die Hersteller möchten nicht, dass Kunden zuerst zum Fachhandwerker gehen, um sich beraten zu lassen. Deshalb bauen die Hersteller auf ihren eigenen Webseiten oder zusammen mit anderen Herstellern und Akteuren auf externen Online-Portalen digitale Plattformen auf, die Kunden auf der Suche nach Handwerker-Dienstleistungen anziehen.

  • Schritt 2: Mehrwert für den Kunden generieren

    Online-Konfiguratoren und Budgetplaner lassen auch komplexe Produktentscheidungen und Planungen unkompliziert erscheinen. Die Portale machen Kunden die Produktauswahl und Projektplanung leicht – auch wenn das oft nur dadurch gelingt, dass Standardlösungen statt individueller Lösungen angeboten werden. Wenn auch gleich auch noch Festpreise und kurzfristige Termine für die Lieferung und Umsetzung versprochen werden, machen sie es den Kunden noch einfacher.

  • Schritt 3: Leads generieren

    Im dritten Schritt vermitteln die Plattformen Leads, also Kontakte zu Kunden mit Kaufabsichten, zu Fachhändlern und Fachhandwerkern, die sich zu diesem Zweck als Partnerbetriebe registrieren müssen. Sie sind gezwungen sich in der Regel vertraglich an den Hersteller und seine Plattform zu binden und verpflichten sich oft auch, bestimmte digitale Tools für die Abwicklung der Aufträge zu nutzen und beim Kunden zu installieren.

  • Schritt 4: Ins Aftersales-Geschäft eintreten

    Über app- und webbasierte Steuerungsinstrumente und Zusatzdienstleistungen, die sich direkt an die Endnutzer wenden und die an das Produkt des Herstellers gebunden sind, binden die Industrieunternehmen den Endkunden in der Folge direkt an sich – und gewinnen so an Einfluss auf das Aftersales-Geschäft rund um Wartung, Reparatur und Zusatzdienstleistungen.

Plattformen werden im Handwerk im populärer

Im Geschäft mit Sanitär-, Heiz- und Klimainstallationen bauen nahezu alle großen Hersteller digitale Plattformen auf. Darüber können Kunden automatisiert Angebote für neue Heizanlagen oder Bäder einholen. Ähnlich bei den Elektrogewerken: Kaum ein Hersteller von Geräten oder Bauteilen, der keine Onlineangebote mit Konfiguratoren und Online-Shops ausbaut. Sogar Baustoff-Hersteller wollen Bauherren direkt ansprechen.

Strategien der Hersteller im Handwerk ähneln sich

Auch wenn die einzelnen Märkte sehr unterschiedlich sind, ähneln sich die Strategien der Hersteller. Die Hersteller argumentieren, dass sie Handwerker weiterhin als wichtige Kooperationspartner sehen, die sie in ihre digitalen Plattformen einbinden wollen, und ihnen digitale Tools zur Verfügung stellen, um deren eigenen Service zu verbessern. Das sei richtig – beschreibe aber nur einen Teil der Wahrheit. Die Industrie ist auf die Kooperation mit Handwerkern, auf deren Kenntnis der Kunden und ihr Fachwissen angewiesen. Nur wenn die Handwerker mitmachen, können digitale Plattformen als Rundum-Service für Kunden überhaupt funktionieren, eine relevante Größe erreichen und sich am Markt etablieren.

Hersteller entwickeln sich im Handwerk vom Produzenten zum Dienstleister

Gleichzeitig beginnt die Industrie ihre Denkweise zu ändern: Hersteller entwickeln ihre Geschäftsmodelle weg von reinem Produktvertrieb und hin zu möglichst umfassenden Dienstleistungsangeboten. Damit drängen sie in den Bereich der Wertschöpfungskette, in dem bislang noch Handwerker die Spielregeln bestimmen.

Handwerker und Handwerksverbände sollten die Entwicklung sehr ernst nehmen

Auch wenn es oft noch Pilotprojekte sind, sollten Handwerksbetriebe die Digitalprojekte der Industrie ernst nehmen. Viele Handwerks-Branchen sind mehr als ausgelastet und Kunden müssen lange warten, um einen Termin beim Handwerker zu bekommen. Also sind Kunden wie Michael Brenner geradezu gezwungen, andere Wege zu suchen. Dadurch kommen sie mit den Online-Dienstleistern in Kontakt und sehen deren digitale Services über kurz oder lang als neuen Standard an.[/fusion_text][fusion_text columns=”” column_min_width=”” column_spacing=”” rule_style=”default” rule_size=”” rule_color=”” hide_on_mobile=”small-visibility,medium-visibility,large-visibility” class=”” id=”” animation_type=”” animation_direction=”left” animation_speed=”0.3″ animation_offset=””]

Plattformen werben Handwerkern Kunden ab

Zwar versichern Hersteller wie Vaillant derzeit noch, dass ihre Plattform nicht mehr ist, als ein digitales Tool zur Kundengewinnung und -betreuung: Wer Fachpartner der digitalen Plattform werden will, schließt einen Vertrag mit Vaillant, in dem er sich verpflichtet: einen monatlichen Mitgliedsbeitrag zu zahlen, an Fachschulungen teilzunehmen, eine eigene, zeitgemäße Website zu betreiben und eine App von Vaillant für die Angebotserstellung und die Abwicklung des Auftrags zu nutzen. Vaillant möchte, dass der Kunde während des gesamten Prozesses einen reibungslos funktionierenden, digitalen Service erlebt. Aber auch wenn Vaillant derzeit seine Plattform „nur“ zur Leadgenerierung nutzt: Die Entwicklung wird weitergehen.

Google und Amazon werden in Zukunft Handwerker auch vermitteln und bewerten

Die beiden Internetgiganten wollen zukünftig auch Handwerker vermitteln. So sehr sich Endkunden über diesen Service freuen mögen, so fatal ist das eine Gefahr für Betriebe, die online nicht vertreten sind. Google wird seinen Google Assistant dafür einsetzen, der für die Vermittlung auf die Auswahl der ihm bekannten Betriebe zurückgreifen wird.

Der von Amazon ins Leben gerufenen Service heißt „Amazon Home Services“ und beschränkt sich nicht nur auf Handwerker, sondern bezieht Dienstleistungen im Allgemeinen ein.

Das Internet „geht nicht mehr weg“

Wer also hofft, die Industrie werde ihre Digitalprojekte wieder einstampfen, dürfte enttäuscht werden. Alles deutet auf eine gegenteilige Entwicklung hin: Industrieunternehmen werden in die Entwicklung und den Ausbau neuer digitaler Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen weiter massiv investieren. Wenn die Industrie diese digitalen Geschäftsmodelle nicht selbst entwickelt und wenn die Plattformen nicht relativ schnell Größe und Reichweite ent­wickeln, überlassen sie das Feld den Start-ups und Digitalkonzernen wie Thermondo oder Amazon Business. Dann bleibt den Herstellern irgendwann nur noch, sich den Bedingungen der zukünftig führenden Online-Konzerne zu unterwerfen. Hersteller wollen dieses Risiko nicht eingehen.

Handwerker drohen wichtige Entwicklungen zu verpassen

Veränderungsdruck und Dynamik an den Märkten sind groß. Und derzeit sind es Konzerne aus der Industrie, die das Tempo und die Richtung des Wandels vorgeben. Für Handwerker ist die aktuelle sehr gute Auftragslage Segen und Fluch gleichzeitig. Viele Betriebe haben zu viel zu tun, und es geht ihnen aktuell zu gut, als dass sie sich um solche Zukunftsfragen kümmern, die noch recht abstrakt wirken.

Noch sind Handwerker im Wissensvorteil

Noch sind es Handwerker, die ihre Kunden am besten kennen und beurteilen können, nach welchen Informationen diese suchen – online und offline. Sie haben oft ein persönliches Vertrauensverhältnis aufgebaut, das auch auf einer herstellerunabhängigen Beratung beruht. Auf dieser Grundlage kann das Handwerk diskutieren, wie eine sinnvolle Partnerschaft in Zeiten der Digitalisierung aussehen könnte.

Plattformen und digitale Netzwerke als Lösung

Oder Handwerksverbände können sich überlegen, was sie sich von den Digitalisierungsprojekten der Industrie abschauen können – um vielleicht eigene Plattformen, digitale Dienstleistungen und Netzwerke aufzubauen und ihre eigenen Vorstellungen von einer digitalisierten Wertschöpfungskette umzusetzen. Die Dachdecker haben damit bereits vor Jahren mit der Entwicklung von https://www.dachdecker.com/ begonnen.

Nichts tun ist keine Option & „Weghoffen“ auch nicht.

Nur eines ist in der aktuellen Situation fatal: Weitermachen, wie bisher. Es gilt zu akzeptieren, dass sich die Digitalisierung nicht aufhalten lässt. Dazu gehört auch, dass die internetgestützte Plattformökonomie Geschäftsmodelle und Vertrieb verändern werden. Wer jetzt nicht handelt, der verschläft die Zukunft.

Welche Plattformen gibt es im Handwerk?

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Hier finden Sie einige digitale Projekte Ihrer Zulieferer aus der Industrie, die Sie kennen sollten:

Digitale Projekte im Bau- und Ausbaugewerke

Digitale Projekte im Elektro-Handwerk

Digitale Projekte im Kfz-Gewerbe

Digitale Projekte im Bereich Sanitär, Heizung und Klimatechnik

Digitale Projekte im Bau- und Ausbaugewerke

Hersteller aus der Bauindustrie arbeiten an digitalen Plattformen, die Bauherren als Endkunden ansprechen, an Herstellermarken binden und Kontakte zu Fachhandwerkern vermitteln. Bei den Dachdeckern ist dadurch eine gemeinsame Digitalisierungs-Initiative angestoßen worden (www.dachdecker.com), in der Hersteller, Händler, Handwerker, aber auch Handwerkskammern und Forschungsinstitute vertreten sind. Man versucht, sich auf gemeinsame Regeln und Rahmenbedingungen für die Digitalisierung der Geschäftsmodelle zu einigen.

  • Braas/BMI Group: meinDach.de Die Plattform spricht Bauherren direkt an, bietet einen Konfigurator für Dachsysteme, informiert über Dachbauprojekte und vermittelt Leads zu registrierten Fachhandwerkern.
  • Brillux: farbdesigner.de Hier können Endverbraucher ansehen, wie Farben auf verschiedenen Oberflächen wie Wänden, Böden und Dächern wirken. Dazu gibt es Beispielhäuser und -räume. Das Projekt lässt sich dann online speichern und nach Anmeldung beim Hersteller auch als PDF herunterladen.
  • Bosch: effizienzhaus-online.de Spricht Bauherren an, die eine Sanierung ihrer Immobilie planen. Ein Konfigurator berechnet ihr Sanierungsbudget. Die Plattform vermittelt Leads zu registrierten Fachhandwerkern, Energieberatern, Architekten usw.
  • Caparol: caparol.de Die Plattform vermittelt Leads zu Fachhandwerkern, die Mitglieder im „Caparol-Club“ sind.
  • Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer: fliesenkonfigurator.com Über die Plattform können Endkunden sich in einem digitalen Showroom selbst die passenden Fliesen für ihre Bauprojekte zusammenstellen. Der Hersteller bietet Fachhandwerkern an, die digitale Plattform bei der Kundenberatung zu benutzen.
  • Haro: studio.haro.com Mit dem Konfigurator des Bodenbelag-Herstellers auf dessen Website oder App können Endkunden virtuell selbst Böden verlegen, den Produktbedarf planen und sich zum registrierten Fachhandwerker vermitteln lassen.
  • Norddeutsche-Steingut AG: fliesen.esignserver2.com/grohn/gallery.do Auf den Seiten der Marken Nord Ceram und Grohn können Kunden Fliesen in einem digitalen Raumstudio auswählen und online ansehen. Nach Anmeldung auf der Plattform können Fotos der eigenen Privaträume als Vorlage verwendet werden.
  • Villeroy & Boch: villeroy-boch.esignserver2.com Mit dem Flieseninspirator von Villeroy & Boch können Endkunden verschiedene Fliesenkombinationen der Firma online ausprobieren. Auch hier ist nach Anmeldung das Hochladen eigener Fotos als Vorlagen möglich.

Digitale Projekte im Elektro-Handwerk

Viele Hersteller der Elektro-Industrie bauen Online-Shops auf, auf denen sich nicht nur Fachhandwerker, sondern auch Endkunden über Preise und Modelle informieren und Produkte bestellen. Elektroinstallationstechnik-Hersteller bieten auf ihren Webseiten Konfiguratoren für Systemtechnik. Auch Energieversorger bauen Plattformen auf, über die Konkurrenzangebote zu den Leistungen des Elektrohandwerks angeboten werden. Sie wollen Handwerker als Partnerbetriebe der Plattformen gewinnen, um zum Beispiel Solaranlagen zu installieren.

  • Busch-Jaeger: yoursmarterhome.de Busch-Jaeger hat einen Smart-Home-Konfigurator und verschiedene Apps zur Steuerung smarter Haushaltsgeräte und –technik entwickelt, die sich an Endkunden richten. „Profi inklusive“, wirbt Busch-Jäger auf der Plattform: Über eine Fachpartner-Suche generiert die Plattform Leads zu Fachhändlern und Elektro-Installateuren, die sich kostenlos registrieren können.
  • Bosch: bosch-smarthome.com/de Auf der Seite von Bosch können sich Endkunden über Raumklima, Sicherheit, Licht und Rolladensteuerung informieren. Die angebotenen Produkte lassen sich ganz leicht selbst installieren, so wirbt die Seite. Sollten Endkunden dennoch Hilfe benötigen, finden sie diese direkt bei Bosch. Der dort angebotene Installationsservice ist „powered by Mila“ und besteht aus registrierten Fachpartnern, aber auch geprüften Privatpersonen.
  • Hager, Berker, Elcom: dasintelligentezuhause.de Die Elektrotechnikhersteller Hager, Berker und Elcom sprechen mit der Plattform ebenfalls Endkunden an, die sich für vernetzte Haushaltsgeräte und -Elektronik interessieren. Preisbeispiele und Konfiguratoren sollen es den Kunden leicht machen, sich ein System zusammenzustellen. Elektro-Fachbetriebe können sich auch hier als Partner registrieren und erhalten dann Leads von Kunden aus ihrer Region.
  • Jung Elektro, Gira: enet-smarthome.com, tado.com Jung will auf dem Smart-Home-Markt mitmischen und spricht mit tado.com Endverbraucher direkt an. Die Plattform wirbt auch für die mit Installationstechnik-Hersteller Gira gemeinsam entwickelte Automationslösung enet.de. Fachhandwerker wie Elektrotechniker, Heizungs- und Solaranlagenbauer sollen Mitglied im „tado installers club“ werden, um Tado-Lösungen anbieten und Fernwartungs-Apps des Herstellers nutzen zu können. 3.000 Betriebe sind bereits (kostenlos) registriert. Enet-Partner sind auch die Hersteller Brumberg, Häfele, Siedle und Steinel.
  • Miele, Logitech, Centralite, Bosch, Osram, Schellenberg: qivicon.com Unter Führung der Deutschen Telekom haben sich Unternehmen verschiedener Branchen zusammengetan, um Endkunden über Qivicon.com eine Hausautomatisierungslösung aus einer Hand anzubieten. Diese Firmen haben bislang keine Bindung zu klassischen Handwerksbetrieben, Lead-Generierung ist nicht vorgesehen. Künftig werde ein eigener, bundesweiter Service- und Wartungsdienst für Hersteller und Händler immer wichtiger, so der Konzern. Die Telekom entwickelt deshalb eigene Serviceangebote rund um das Smart-Home-Angebot wie etwa 24-Stunden-Notfall-Services.
  • Somfy, Schneider Electric, Danfoss Heating: somfy.de/TaHoma; Connectivity Ecosystem Mit der Smart-Home-Plattform TaHoma mit Smart-HomeKonfigurator und Online-Shop spricht Steuerungs-Hersteller Somfy Endkunden an. Gemeinsam mit den Firmen Schneider Electric, Danfoss, Velux, Philips und Panasonic ist außerdem eine gemeinsame Systemlösung namens „Connectivity Ecosystem“ geplant. Somfy will dafür das Installateur-Netzwerk und die Fachpartner von Schneider Electric EcoXperts, Somfy Experts und Danfoss Installers einbinden.

Digitale Projekte im Kfz-Gewerbe

Alle großen Automobilkonzerne und ihre Zulieferer arbeiten an digitalisierten, vernetzten Produkten. Fahrzeuge und einzelne Bauteile wie Reifen oder Entertainment-Systeme werden intelligent. Sie sammeln Daten über Nutzungsverhalten, melden Störungen und Reparatur- oder Wartungsbedarf, Wetterdaten und Verkehrsinfos. Diese Daten fließen direkt in eigene Datenbanken. Wer zu welchen Bedingungen darauf zugreifen und die Daten gewinnbringend verwerten kann, entscheidet dann die Industrie.

  • BMW Cardata/Connected Drive BMW Cardata ist die Aftersales-Online-Plattform des Autoherstellers. Die Daten der Kunden, die digitale Dienstleistungen der „Connected-Drive”-Plattform des Herstellers in Anspruch nehmen, fließen auf die BMW-Server. Von dort aus können registrierte Dienstleister wie Versicherer und Werkstätten gegen Zahlung einer Gebühr auf die Daten zugreifen, wenn der Kunde die Datennutzung erlaubt.
  • Continental: Conticonnect Der Automobilzulieferer Continental bietet über Conticonnect Flottenmanagern an, Daten wie Reifendruck usw. automatisiert zu managen. Ist eine Reparatur, ein Wartungs- oder Kontrolltermin oder Reifenwechsel nötig, benachrichtigt die Plattform automatisch einen Conti-Servicepartner.
  • VW: Volkswagen-we Volkswagen will auf der zentralen digitalen Plattform Volkswagen We alle digitalen Dienste und die Fahrzeugdaten-App We Connect zu einem Gesamt-Ökosystem vereinen. Upgrades und Updates der bis zu 70 digitalen Steuergeräte im Fahrzeug sollen auch ohne Werkstatt- oder Händlerbesuch über einen eigenen VW-App-Store möglich sein. WeConnect meldet dem Fahrer automatisch, wenn Wartungstermine oder Reparaturen anstehen.
  • Daimler: Mercedes Me Bei Daimler heißt die zentrale digitale Plattform Mercedes Me bzw. Mercedes Me Connect/Mercedes Me Assist. Auch hier können Fahrzeugbesitzer direkt über die Plattform Werkstatttermine buchen oder den Pannendienst rufen. Alle Werkstattdaten werden über die Plattform gespeichert.
  • Bosch: MySchleppApp Automobilzulieferer Bosch versucht sich mit digitalen Plattformen wie der MySchleppApp auch am direkten Endkundenzugang.
    Nutzer der App können per Anruf oder Klick in der App automatisiert einen Pannen- oder Abschleppdienst rufen.
  • Händler, die Autoteile online verkaufen, wie www.kfzteile24.de, www.pkwteile.de oder  Reifenverkäufer, wie www.tirendo.de, www.reifen.com, www.reifendirekt.de sind inzwischen feste Bestandteile des Ökosystems.

Digitale Projekte im Bereich Sanitär, Heizung und Klimatechnik

Große Hersteller bauen digitale Marketing- und Vertriebsplattformen auf. Kunden können Online-Konfiguratoren der Hersteller nutzen, um ihr Wunschprodukt zusammenzustellen. Fachhandwerker können sich als Partnerbetriebe registrieren und erhalten dann Anfragen von Kunden über die Plattform. Hersteller stellen ihren Partnern digitale Tools zur Verfügung, um Aufträge zu verwalten und abzuwickeln. Fachhandwerker, die Produkte mehrerer Hersteller anbieten, müssen mehrere verschiedene Tools und Plattformen parallel einsetzen.

  • Bosch Thermotechnik: junkers.com/endkunde/endkunde; buderus.de/Heizungstausch Junkers- und Buderus-Online bieten Endkunden Heizungskonfiguratoren; vermitteln automatisiert Angebote von registrierten Fachpartnern.
  • Duravit: duravit.de/planen/badplaner.de-de.html Endkunden können hier mit Planungsvorlagen und Produktauswahl von Duravit ihr Bad online gestalten. Das Speichern des Plans ist erst nach einer Online-Registrierung beim Hersteller möglich.
  • Grohe: find-installer.grohe.com Das „Grohe-Sense-System“ spricht Endkunden direkt an, die sich vor Wasserschäden schützen wollen. Kontakte zu Fachhandwerkern, die sich als Partner registrieren, ein Starter-Set des Sense-Systems vorhalten und einen Online-Kurs des Herstellers absolvieren, vermittelt Grohe über die Plattform: find-installer.grohe.com. Endkunden richten Handwerker als Notfallkontakt ein.
  • Keuco: ixmo.de Der IXMO-Armaturenplaner ermöglicht Endkunden, ihre Badewanne oder Dusche online zu planen. Wie die ausgewählten Elemente angeschlossen werden müssen, zeigt dem Endkunden ein Online-Installationsschema.
  • Vaillant: heizungonline.de Das Portal des Heiztechnik-Herstellers spricht Bauherren und Immobilienbesitzer an, die eine neue Heizanlage einbauen lassen wollen. Mit einem Konfigurator können sie sich eine passende Anlage zusammenstellen und erhalten ein Angebot von einem registrierten Partner-Fachhandwerker.
  • Viessmann: heizung.de Konfigurator für Endverbraucher, der Leads zu Partnerbetrieben aus dem Handwerk herstellt. Je mehr Umsatz ein Betrieb mit Viessmann-Produkten macht, desto mehr der digitalen Tools des Herstellers kann er nutzen.
  • Villeroy Boch: villeroy-boch.de/badplaner Der Hersteller bietet einen Badkonfigurator für Endkunden. Das fertige Baddesign können Kunden als PDF mit zum Händler nehmen.

Beitrag wurde erstellt mit Material von Zentralverband als Dach der Berufsorganisation (ZVDH), Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und dem Handwerk-Magazin.